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1. Geschichte des Altertums - S. 3

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Semiten. 3 loren immer mehr an Einfluß, und das Reich' zerfiel zeitweise in mehrere Staaten. Erst im siebenten und sechsten Jahrhundert v. Chr. erlebte Ägypten wieder bessere Zeiten; damals herrschte u. a. König A m a s i s , der Freund des Polykrates von Samos. Bald darauf aber wurde das Land von dem Perserkönig Kambyses unterworfen. Die Semiten. §4. Eine ebenso alte Geschichte wie Ägypten hat Mesopotamien, die Ebene zwischen Euphrat und Tigris; es verdankt,eine Fruchtbarkeit ebenfalls seinen Strömen, deren Wasser einst in zahllosen Kanälen über das Land geführt wurde. Hier lag die uralte, weitausgedehnte Stadt B a b y l o n am ’öa^tott-Euphrat. Da es in der weiten Ebene an Bruchsteinen mangelte, so waren die hochragenden Tempel und Paläste, mit denen sie geschmückt war, aus Backsteinziegeln errichtet; die Folge ist gewesen, daß ihre Stätte heute durch ungeheure Schutthügel bezeichnet wird. Seit alters gab es dort mächtige Könige und ein mächtiges Priestertum. Auch hier verehrte man zahllose Götter, unter denen als oberster Gott Bel (Baal) und neben ihm Astarte hervortreten. Nördlich von Babylon, am Tigris, lag Ninive, die Hauptstadt der3tftorten-Assyrer. Diese gründeten seit dem neunten Jahrhundert v. Chr. ein großes Reich, das Mesopotamien und Syrien umfaßte. Auch die P h ö n i - ^nw-zier unterwarfen sie, die an der dem Gebirge Libanon vorgelagerten Meeresküste wohnten und von ihren Städten Sidon und Tyrus aus weite Handelsfahrten durch das mittelländische Meer und darüber hinaus bis nach Britannien zu machen pflegten. Ferner griffen sie die H e b r ä e r, das Volk Israel, $e6racr-an. Diese waren um das Jahr 1000 unter ihren Königen S a u l, D a v i d und Salomo ein starkes und mäch-iges Volk gewesen. Nachher hatten sie sich in zwei Staaten, das Reich I u d a im Süden und das Reich Israel im Norden, gespalten; das letztere wurde von den Assyrern erobert und die Hauptstadt Samaria 722 zerstört. Die Assyrer herrschten gewalttätig und grausam. Da entstand eine Empörung gegen sie, und 607 wurde N i n i v e von dem Volke der M e d e r Ninive, erobert und zerstört. Auch von den Königspalästen dieser Stadt sind heute nur Schutthaufen übrig. In thuen hat man Ausgrabungen angestellt und außer zahllosen, mit Keilschrift beschriebenen Tontäfelchen und Backsteinen die Grundmauern von Sälen und Höfen, Statuen und Reliefs gefunden. Seit der Zerstörung Ninives erhob sich wieder Babylon. Hier bestieg einige Zeit später Nebukadnezar den Thron. Er war ein ge- l*

2. Geschichte des Altertums - S. 7

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechenland. 7 läler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach führten nur Saumpfade über die Gebirgsrücken hinüber; die Folge davon ist gewesen, daß im Altertum Griechenland immer in viele kleine Staaten zerfallen ist und es keinen einheitlichen Staat dort gegeben hat. Andrerseits ist der Boden in vielen Teilen des Landes so felsig und unfruchtbar, daß man dort keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht treiben kann; in den Ebenen allein ist der Anbau des Bodens möglich. So ist es gekommen, daß Griechenland die wachsende Bevölkerung nicht zu ernähren vermochte und immer neue Scharen wanderlustiger Hellenen jenseit des Meeres eine neue Heimat suchten. In diesem Lande ist der Winter regenreich und mild, der Sommer da- ®Q8 gegen heiß und regenarm, so daß die Quellen und Bäche oft versiegen und große Trockenheit herrscht. Es gedeihen der Weinstock, der Ölbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrüne Gewächse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schönheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schöngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Küste brandende Meer. Und in diesem schönen Lande wohnte ein Volk von einem Schönheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat. § 9. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes, eine Halbinsel, die ihren Namen von dem Heros Pelops trägt. Nordgriechenland umfaßt die beiden Landschaften T h e s s a - Nordg^chen. l i en und E pi ru s , welche durch Gebirge voneinander geschieden werden. An der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte, 3000 m hohe Olymp, der höchste Berg Griechenlands, auf dem man sich die Wohnungen der Götter dachte. Mit Mittelgriechenland wird Thessalien nur durch einen schmalen Paß verbunden, der zwischen Berg und Meer hinführt und von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den größten Teil Thessaliens nimmt eine getreidereiche Ebene ein. Epirus dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelstätte D o d o n a , wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte. Der westliche Teil Mittelgriechenlands war wie Epirus zum größeren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, * * an wenig Städte sich vorfanden und die Bevölkerung roh von Sitten war. Der höchste Berg Mittelgriechenlands ist der Parnaß; hier lag in einem Hoch-

3. Teil 2 - S. 8

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Asien im allgemeinen. Von der Landenge von Suez nach S. folgt die Senke des Noten Meeres, durch die Meerenge von Bab el Mandeb (--Tor der Bedrängnis) mit dem Indischen Ozean, welcher Asien im S. be- spült, verbunden. Dieser Ozean bildet zwei große Einschnitte, den fast insellosen Arabischen Meerbusen mit seinem Anhängsel, den Persischen Golf, und den Meerbusen von Bengalen. Dadurch entstehen drei große Halbinseln: das langgestreckte, fast rechteckige Arabien, das dreieckige, äußerst fruchtbare Vorderindien mit der im S. vor- gelagerten Insel Ceylon und das reichgegliederte, schmal auslaufende Hinterindien. Diesem So. von Asien ist eine reiche Inselwelt — auch wohl Indonesien genannt — vorgelagert, eine Landmasse, welche in den Zeiten vor dem ersten Auftreten des Menschen von Asien nach Australien hinüberreichte, bis auf ihre höchsten Erhebungen aber im Meere versunken ist. Die Grenze für Klima, Flora und Fauna ist zwischen den Molukken und Neu-Guinea zu suchen. Im O. wird Asien von dem Großen Ozean begrenzt, in den man durch die vielbefahrene Malakastraße gelangt. Der Ozean bildet hier vier Randmeere, welche durch Inselgruppen von dem eigentlichen Ozean getrennt sind. Es sind dies von S. nach N.: 1. das Süd- Ä-in^sische Ms et, welchem Borneo und die Philippinen vor- gelagert sind, 2. das Ostchinesische Meer mit dem dazu gehörigen Gelben Meer, im S. durch die Insel Formosa, im N. durch die Halbinsel Korea abgesperrt, 3. das Iranische Meer, durch die Insel^^sh^l^u und die Japanischen Inseln geschieden, 4. das Ochotskische Meer, welches die Halbinsel Kamtschatka und die Äiltiliö einfassen." Alle diese Meere sind wegen ihrer heftigen Stürme, der sogenannten Taifune, sehr gefürchtet, das Ochotskische sowie das Berina-M^er. das mit der Beringstraße Asien von N.-Amerika trennt, sind den größten Teil des Jahres mit Eis bedeckt. Im N. wird Asien von dem unwirtlichen Nördlichen Eis- meer, das hier jede Schiffahrt ausschließt, begrenzt. 2. Bodenbeschaffenheit und Bewässerung. Den Kern des Erdteils bildet das weite Gebiet von Zentralasien, das, vom Kap Deschnew, der ö. Spitze, bis zum Amu und von dort bis Kanton sich erstreckend, in Dreiecksgestalt fast zwei Drittel des Erdteils um- faßt. In mächtige Falten aufgepreßt, erscheint es als abwechselnd aus breiten Einsenkungen und ansehnlichen Gebirgen oder gewaltigen Hochrücken zusammengesetzt, während an der Westecke wie eine Zita-

4. Teil 2 - S. 9

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Asien im allgemeinen. 9 belle die 5000 m hohe Hochfläche der Pamir sich erhebt. Fast nur wie Anhängsel sind die Landmassen zu betrachten, die an der S.- und an der Nw.-Seite diesem Dreieck angefügt sind. Von der Pamirhochfläche nach O. u. W. erstrecken sich große Hoch- länder, welche von Gebirgszügen umschlossen werden. Im O. sind es Tibet und Hanhai, getrennt durch das Kuenlungebirge, während den Südrand der Himalaja dargestellt. Im W. ist es der Hindu- kusch, der zu der Hochebene von Iran hinführt. Diese schließt mit dem Hochland von Armenien und den einzelnen Ketten Kleinasiens ab. Von diesem zusammenhängenden Gebirgssystem getrennt, erheben sich zwei Hochflächen gesondert, Dekan in Vorderindien und das Hoch- lsnd von Arabien. Nach drei Richtungen dehnen sich die Tiefländer des Erdteils aus. Das größte liegt im W. und Nw., das Turanische und Sibirische^ ersteres senkt sich zum Kaspischen See (26 m unter dem Meeresspiegel), letzteres geht s. des Uralgebirges in das osteuropäische Tiefland über. S. des Himalaja liegt das Tiefland von Hindostan mit den Flußgebieten des Indus und Ganges, im O. das Chinesische Tiefland. Für sich stehend ist das Tiefland von Mesopotamien, das eine deutliche Scheide zwischen Iran und Arabien bildet.^ Die Entwässerung Asiens zeigt das Charakteristische abflußloser Ge- biete, welche, von gewaltigen Gebirgen eingefaßt, die von den Ozeanen aufsteigenden Wasserdämpfe nicht erhalten und darum zu öden Steppen oder wasserlosen Wüsten geworden sind. Die Gewässer dieser Gegenden sind salzig. Solche Gebiete sind: ein Teil des Hochlandes von Iran, das Innere Kleinasiens und Arabiens, ganz Zentralasien, das turanische Tiefland mit dem Aral- und Kaspischen See, welche noch in der Tertiärzeit Meeresboden waren. Alle diese abflußlosen Gebiete machen fast den dritten Teil des Erdteils aus und haben die geringe Zu- gänglichkeit des Innern bedingt. Das übrige Asien ist reich an mächtigen Strömen, da die hohen, dem Ozean zugewandten Gebirge genügend, ja zum Teil starke Niederschläge aufnehmen. Diese Flüsse entspringen auf den inneren Ketten und durch- brechen den äußeren Rand. Nicht wenige treten paarweise als Doppel- oder Zwillingsströme auf, so Indus und Satlad^ch, Ganges und Brahmaputra, Hoangho und Jangtsekiang, Euphrat und Tigris, Amu- und Syr-Darja. In das Nördliche Eismeer er- gießen sich Ob, Jenissei und Lena. 3. Klima. Infolge der großen ns. Ausdehnung Asiens (durch 7 < Breitengrade, oder die s. Inselwelt mitgerechnet durch 88) ist das

5. Teil 2 - S. 10

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 § 1. Asien im allgemeinen. Klima außerordentlich verschieden; im ö. Sibirien um Werchojansk ist die Januar-Jsotherme —45°, im Gebiet des Tigris hat man dagegen eine Wärme von 50° und mehr im Schatten beobachtet. Von Einfluß für die Temperatur ist aber das Zentralasiatische Hochland mit seinen Ge- birgsmassen. Danach sind folgende klimatische Provinzen zu unterscheiden. a) Nordasien mit kontinentalem Klima und starken Wärme- schwankungen. d) Zentralasien, das Gebiet der Hochlands-Steppen und Wüsten, mit ausgeprägt kontinentalem Klima, mit Niederschlägen bei der sommerlichen Erwärmung. Dies Gebiet erstreckt sich über Iran bis Kleinasien und Arabien. c) S.- und So.-Asien mit der das ganze Jahr fast gleichmäßigen Temperatur von 20° —25° und der reichlichen, regelmäßig eintretenden Benetzung durch die Monsune. Im Winter kommt vom Innern Asiens der trockene No.-Wind, im Sommer der feuchte Sw.-Monsun, der in seiner Überfülle jährliche Regenmengen von über 200 cm erzeugt. 4. Flora und Fauna. Dem verschiedenen Klima entsprechend ist die Pflanzen- und Tierwelt. Auf den öden Tundren Sibiriens sind die Pelztiere und das Renntier zu Hause, es solgt nach S. der Waldgürtel mit Bären und europäischem Wilde. In den Steppen und Wüsten werden Pferde, Esel und Kamele gezüchtet, in den Gebirgen finden sich Antilopen und der Jak, eine Rinderart. Der ganze Süden zeigt die üppige Tropenwelt in Pflanzen und Tieren, wie Reis, Tee, Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle, Getreide — Löwen, Tiger, Elefanten, Ras- Horn, Affen und buntgefiederte Vögel. 5. Bevölkerung. Wie Asien die Heimat mancher Gewächse, die hernach weit über den Erdboden verbreitet sind, namentlich der meisten Getreidearten, auch das Vaterland der meisten Haustiere ist, so ist es wahrscheinlich auch der älteste Sitz des Menschengeschlechtes. Die jetzigen Bewohner gehören überwiegend der Mongolischen Rasse an; im Sw. wohnen Jndogermanen (Hindu und Jranier) und Semiten (Araber und Juden), auf den Inseln Malaien. Mehr als die Hälfte der Menschheit, ca. 820 Millionen, wohnt in Asien, die mittlere Volks- dichte beträgt 18 auf 1 qkm. Während es Stellen gibt, wo noch nicht ein Mensch im Durchschnitt auf 1 qkm wohnt, sind andre Gebiete außerordentlich dicht bevölkert. Auch die drei monotheistischen Weltreligionen, das Christentum, das Judentum und der Islam sind in Asien entstanden. Die beiden ersten zählen jetzt wenig Vertreter, der Islam behauptet sich im ganzen W. und

6. Teil 2 - S. 23

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Vorderindien. 23 mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In- folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen, aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen. b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt, eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun- regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene, und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra, welcher aus Tibet kommt. c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch- fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h. Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats. Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche ist fast trocken. d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000 Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für den Dampferverkehr nach Ostasien.

7. Teil 2 - S. 29

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 13. Das Chinesische Reich. 29 Hanhai wird von dem Tarim durchflössen, der in dem Salzsee Lobnor mündet. Die mäßig warmen Sommer gestatten teilweise Ackerbau (Mais und Reis). Seit alten Zeiten geht hier die Karawanen- stratze von China nach Europa. b) Tibet, die höchste Ebene der Erde, 4000 m im Durchschnitt, liegt zwischen dem Himalaja im S. und dem Kuinlun im N. und ist größtenteils Wüste mit Salzseen, wegen des furchtbaren Klimas im N. fast unbewohnbar, während die s. Gebiete, besonders am Indus und Brahmaputra, fruchtbar sind. Dies Land ist der Hauptsitz des Buddhis- mus, in seinem Ostteil ein von China abhängiges Priesterreich. Der oberste Priester und Stellvertreter des Buddha ist der Dalai-Lama, dessen Palast in der Nähe der Hauptstadt Lasa liegt. c) Die Dsungarei, zwischen Tianschan und Altai, hat mit ihren nach W. offenen Einsenkungen seit alter Zeit als Aussalltor für die asiatischen Völker (im 13. Jahrhundert die Mongolen) gedient und hat noch jetzt wichtige Verkehrsstraßen. d) Die Mongolei ist erfüllt von der Steppe Gobi, chinesisch Schamo (^ Wüste). Im N. trennen sie von Sibirien die Ausläufer der innerasiatischen Gebirge, das Sajanische und Jablonoi-Gebirge. Die nomadischen Mongolen, welche sich gut auf Pferde- Schaf- und Kamelzucht verstehen, gehorchen erblichen Fürsten, welche den Kaiser von China durch einen geringen Tribut als Oberherrn anerkennen e) Die Mandschurei, das Gebiet des Flusses Amur, ist ö. des Chingangebirges -infolge des bis hierher vordringenden So.- Monfunes fruchtbar. N. des Amur wohnen Tungusen, das Gebiet gehört den Russen, s. des Flusses sind Chinesen und unter ihnen nicht sehr zahlreich gemischt Mandschu, ein Stamm, dessen Angehörige außer- dem als Beamte, besonders als Soldaten über ganz China zerstreut sind. Am Japanischen Meer haben die Russen den nicht eisfreien Hafen Wladiwostok, N. davon liegt Mukdel, die Begräbnisstätte der alten Mandschukaiser. f) China im engeren Sinn umfaßt die gleichlaufenden Ketten eines Gebirgssystems, dessen Nordhälfte n. vom Hoangho und dessen Südhälfte s. vom Jangtsekjang liegt. Zwischen beide schiebt sich ein breites an und zwischen den beiden Strömen gelegenes Tiefland ein, durch das die ostwärts gestreckten Ausläufer des Kuenlun bis in die Nähe der Meeresküste (des Chinesischen Meeres) reichen und China in eine durch Löß-Lehm sehr fruchtbare und überwiegend ebene N.-Hälfte und in eine gebirgige S.-Hälfte teilen. Das Land hat also zwei

8. Teil 2 - S. 32

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 § 15. Das Kaiserreich Korea. — § 16. Japan. Kohlen- und Werststation, als Stützpunkt deutscher Handelsunter- nehmungen und als Ausgangspunkt für den Aufschluß der Halbinsel Schantung (Steinkohlen) wie überhaupt N.-Chinas (durch Eisenbahnen). Die Bewohner von Kiautschou, etwa 84000 (168 auf 1 qkm), sind Chinesen, die in 311 kleinen Ortschaften zerstreut leben und Ackerbau (Getreide, Reis, Melonen, Gemüse, Obst) treiben. Auf der ozeanischen Seite der n. Landzunge liegt der Freihafen Tsingtau (1300 Chtw.), der Sitz des deutschen Gouverneurs. §15. Das -Kaiserreich Korea. Zwischen China und Japan liegt das Kaiserreich Korea auf der gleichnamigen, gebirgigen Halbinsel. Die Bewohner sind teils Tungusen, die von N. eingewandert sind, teils Tataren, die, von W. kommend, ein ganz kaukasisches Ansehen haben und sich zu Herren des Landes gemacht haben. Alles ist weiß gekleidet; nur die verheirateten Männer tragen Hüte und Zöpfe. Durch die Siege Japans ist das Reich ganz unter japanischen Einfluß gestellt; dem Verkehr mit dem Ausland ist dasselbe noch wenig erschlossen, zumal es wenige gute Häfen aufweist. Hauptstadt ist Senl id. i. Residenz), 200000 Einw., im Innern in einem weiten Talkessel gelegen. § 16. Japan. 1. Ausdehnung und Bodengestaltung. Von Korea bis Sachalin ziehen sich die Japanischen Inseln hin, vier größere und eine große Anzahl (ca. 4000) kleinere. Zwischen ihnen und dem Fest- lande liegt das durch Einbruch entstandene, stürmische Japanische Meer. Im Innern ragen zahlreiche Gebirgsketten auf, deren Gipfel aber trotz ihrer Höhe nur im Winter Schnee tragen. Sie sind meist vulkanischer Natur; der höchste Vulkan auf der größten Insel Hondo ist der s^udschiiama. 3800 m. 2. Klima und Kultur. Die Sommerhitze kühlt der Monsun, die Winterkälte mildert der Kuro-Schio (d. i. dunkelblaues Meer- wasser), ein warmer Meeresstrom, welcher an Japan vorüberzieht. Das Land ist im S. fruchtbar und stark bevölkert, mit Städten und Dörfern dicht besäet. Hier ist die Heimat der Kamelien; man baut, wie in China,

9. Teil 2 - S. 42

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
42 § 22. Afrika im allgemeinen. worden und ist es auch geblieben, nachdem die „Deutsche Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee" die Nachfolgerin desselben geworden ist. Das Klima ist mild und gesund, die Vegetation eine üppige. Baum- wolle, Kokospalmen, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen sind die Haupt- Produkte; Kopra ist auch hier der wichtigste Ausfuhrgegenstand. Die 33 000 Bewohner (Polyrtesier) sind ein schöner, lichtbrauner, geistig begabter Menschenschlag; sie bekennen sich zum Christentum. Der Hafen Apia an der Nordküste der Insel Upolu(mit 1300 Einw., davon 300 Weiße) ist der Sitz des Gouverneurs und der wichtigste Platz für den deutschen Handel. Afrika. §22. Afrika im allgemeinen. N. Kap Blanco 10/37. — S. Nadelkap 20/35. — 0. Kap Guardafui*) 51/12. — W. Kap Verde 342/15. 1. Größe, Gestalt und Grenzen. Afrika, fast 30 Mill. qkm groß (dreimal Europa), nur durch die schmale (noch dazu jetzt durch- stochene) Landenge von Suez an Asien gehängt, ist der abgeschlossenste Erd- teil der Alten und Neuen Welt. Es besteht aus einem s. sast gleichseitigen Dreieck und einem schief nach Nw. daraufgesetzten, ungleichseitigen Viereck. Der Äquator durchschneidet es fast in der Mitte, so daß volle 3/4 der heißen Zone angehören. Im N bespült es das Mittelmeer, im O. der Indische, im W. der Atlantische Ozean, im S. stoßen beide zusammen. 2. Wagerechte Gliederung. Die umgebenden Meere greifen fast gar nicht in den Erdteil ein; die einzigen bedeutenden Einbuchtungen sind im O. der Busen von Guinea und im N. die beiden Syrien. Daher fehlen Halbinseln fast ganz, da die Berbern im N. und die Somal- Halbinsel im O. kaum als solche zu bezeichnen sind. Auch Inseln von Bedeutung, außer Madagaskar im So., fehlen. Afrika ist darum der am wenigsten gegliederte Erdteil (1:47) und seit alten Zeiten bis zum heutigen Tage wenig zugänglich. 3. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Er- Hebung Afrikas entspricht der Gliederung; sie ist einförmig und bildet eine geschlossene Masse, ein gewaltiges Hoch-oder Tafelland, das in steilen *) So genannt wegen der Abweichung der Magnetnadel von der Ns.-Rich« tung. — „Hütet euch" nämlich vor den Stürmen.

10. Teil 2 - S. 43

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 22. Afrika im allgemeinen. 43 Terrassen zum Meere abfällt und nur schmale Küstenstreifen von Tief- land übrig läßt. Eigentliche Gebirge fehlen fast ganz, die größeren Erhebungen sind vulkanische Kegelberge. Das ganze Südafrika ist ein ausgedehntes, unebenes Hochland, das im S., W. und O. in ungleichen Stufen zu schmalen Küstenebenen abfällt, im Innern mit weiten, muldenförmigen Einfenkungen erfüllt ist. Der n. Teil dieses gewaltigen Hochlandes stellt in seiner ö. Hälfte einen ungeheuren Hochrücken von mehr als 1000 m Höhe dar, das Quell- gebiet der großen afrikanischen Ströme, des Nil, Kongo und Sambesi, sowie die Gegend der großen Seen, des Njassa, Tanganika und Viktoria- Njansa. Die nw., viel niedrigere Hochfläche wird von der Rinne des Kongo, des wasserreichsten Flusses, in großem Bogen durchzogen und steigt nach der atlantischen Meeresküste in großen, breiten Stufen hinab. Der n. Teil Afrikas erhebt sich im O. zu dem tiefdurchfurchten Alpenland von Abessinien oder Habesch, das zum Nil sich entwässert. Von hier westwärts erstreckt sich das Hochland des Sudan (---Land der Schwarzen) mit der Einsenkung des seichten Tsadsees und seines Zuflusses, des Schari. Der w. Teil ist der Hoch-Sudan mit den Quellen des Niger, des Senegal und Gambia. N. vom Sudan, vom Atlantischen Meere bis nach Nubien und Ägypten, zieht sich die Wüste Sahara, etwa 500 m im Mittel hoch. Jenseits derselben, am Gestade des Mittelmeeres, erhebt sich im W. in der Berberei das Atlas- Gebirge; ein Zipfel der Wüste, der bis an das Mittelmeer reicht, trennt davon das ö. gelegene kleine Hochland von Barka ab. Während das n. Afrika wasserarm ist, sind die Niederschläge und darum die Flußgebiete im äquatorialen Afrika sehr zahlreich. Aber trotz der großen Wassermengen, welche diese Flüsse im Hochland zeigen, sind sie für die Schiffahrt wenig brauchbar, da sie in ihrem Unterlauf gewaltige Wasserfälle und Stromschnellen bilden und viel Geröll mit sich führen. 4. Klima. Das Klima Afrikas ist echt tropisch, nur der N.-Rand und die S.-Spitze gehören der subtropischen Zone an. Dem entsprechen die Niederschläge, es' sind die tropischen oder Zenithal-Regen, welche die Seewinde von den beiden Ozeanen dem durch den scheitelrechten Sonnenstand erhitzten Innern bringen. N. und s. dieser äquatorialen Zone sind die Niederschläge so spärlich, daß um die beiden Wende* kreise Wüsten liegen. Die lange N.- wie die viel kürzere S.-Küste wird durch Winterregen befruchtet. Dieses heißfeuchte Klima erzeugt das dem Europäer so gefähr- liche Wechselfieber, welches nur durch vernünftige Lebensweise M einige Jahre gebannt werden kann.
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